Update (20. Oktober)
Die mexikanische Abgeordnetenkammer hat eine Steuer von 8 % auf Spiele für Erwachsene genehmigt (Kategorien C und D gemäß dem mexikanischen System zur Klassifizierung von Videospielinhalten). Der Gesetzentwurf geht nun an den Senat, und wenn er dort angenommen wird, tritt er in Kraft und gilt sowohl für digitale als auch physische kostenpflichtige Produktionen sowie für Mikrotransaktionen in Free-to-Play-Titeln.
Originalnachrichten (10. September)
Es scheint, als ob die Hysterie um „Aggression auslösende Videospiele“ längst hinter uns liegt. Die mexikanische Regierung hat jedoch beschlossen, dieses Thema erneut zu prüfen und gleichzeitig ihren Haushalt zu erhöhen.
Es ist fraglich, ob die neue Steuer Spieler von Gewaltspielen abhalten wird.
Die mexikanische Präsidentin Claudia Sheinbaum plädiert für die Notwendigkeit, diese Steuern einzuführen, und erklärt, dass jüngste Studien einen Zusammenhang zwischen dem Spielen gewalttätiger Videospiele und einem höheren Maß an Aggression bei Teenagern sowie negativen sozialen und psychologischen Auswirkungen wie Isolation und Angst gezeigt hätten.
Es wurde jedoch nicht angegeben, auf welche Studien Bezug genommen wird. Vor einigen Jahren führte die Universität Oxford gründliche Untersuchungen durch, die keine Hinweise darauf fanden, dass gewalttätige Videospiele bei minderjährigen Spielern zu erhöhter Aggression führen. Professor Andrew Przybylski, der das Forschungsteam leitete, äußerte sich damals zu den Ergebnissen:
Die Idee, dass gewalttätige Videospiele die Aggression in der realen Welt fördern, ist weit verbreitet, hat sich jedoch im Laufe der Zeit nicht sehr gut bewährt. Trotz des Interesses von Eltern und politischen Entscheidungsträgern an dem Thema hat die Untersuchung nicht gezeigt, dass Anlass zur Besorgnis besteht.
Daher sollten wir darüber nachdenken, ob es bei der Entscheidung der mexikanischen Behörden eher um die Aufstockung des Haushalts geht als darum, Bedenken hinsichtlich Aggression und Teenagern auszuräumen.
